brennender Zucker

Was katalytische Metalle, ein brennendes Stück Würfelzucker und Enzyme gemeinsam haben

Auszug aus meinem Artikel im Nexus-Magazin (Ausgabe 84) über kolloidales Silber:

 

Neben kolloidalem Silber gibt es noch viele weitere interessante Kolloide, die man herstellen oder erwerben kann. Da fragt man sich natürlich irgendwann, wofür diese ganzen Metalle im Körper gut sind. Eine interessante Antwort hierauf liefern Enzyme, die auch als Biokatalysatoren bezeichnet werden. Jedes Enzym hat ein metallisch-katalytisches Zentrum und wird erst hierdurch zum Bio­katalysator. Tausende chemischer Prozesse kann ein einzelnes Enzym pro Sekunde durchführen. 

Ein gutes Beispiel hierfür ist die Verbrennung von Zucker im Körper. Wie wir wissen, kann der menschliche Körper aus Zucker Energie gewinnen. Doch wie funktioniert das eigentlich? Es mag unterschiedliche Erklärungsmodelle geben – hier ist mein ganz einfach gehaltenes Modell: Monosaccharid-Zucker hat die chemische Formel C6H12O6. Es handelt sich also um etwas Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Fügen wir dem Monosaccharid-Zucker noch etwas eingeatmeten Sauer­stoff hinzu, dann hätten wir Mono­saccharid (C6H12O6) plus drei Sauerstoffmoleküle (3O2). Die sechs Kohlenstoffatome und die insgesamt zwölf Sauerstoffatome werden einfach in Form von sechs Kohlendioxidmolekülen (6CO2) ausgeatmet. Übrig bleiben zwölf Wasserstoffmoleküle – also H12. Ein Wasserstoffmolekül besteht lediglich aus einem Proton und einem Elektron. Unsere komplette Körper­elektrizität hängt vom verfügbaren Elektronennachschub ab. Muskeln, Nervenzellen – sehr viel in unserem Körper funktioniert letztlich mit Elektrizität. Das Elektron des Wasserstoffs ist reine Elektrizität für unseren Körper und der übrig bleibende Kern dieses Wasserstoffmoleküls ist das H+-Ion. Dieses unseren Körper sauer machende H+-Ion wird über den Schweiß, die Atmung und den Urin wieder ausgeschieden.

Bevor es zu kompliziert wird, nochmals der Zwischenstand:

Wir essen etwas Zucker und Teile des Zuckers werden als CO2 wieder ausgeatmet. Übrig bleibt Wasserstoff.

Allerdings gibt der entstandene Wasserstoff sein Elektron nicht freiwillig her. Hier kommen die Enzyme ins Spiel. Illustrieren kann man das mit einem Beispiel aus der Makrowelt: Lässt man beispielsweise in einen erwärmten Autokatalysator etwas Browns Gas (66 Prozent Wasserstoff und 33 Prozent Sauerstoff) hineinströmen, dann beginnt dieser zu glühen. Normalerweise benötigt man ein Feuerzeug, um diese beiden Gase miteinander reagieren lassen zu können. Ein mit einem katalytischen Metall wie Platin beschichteter Autokatalysator schafft dies jedoch auch ohne jegliche Zündquelle – lediglich warm sollte der Katalysator sein. 

Im Körper laufen komplizierte katalytische Prozesse dank vorhandener Enzyme ab. Diese Biokatalysatoren funktionieren natürlich am besten mit hochwertigen katalytischen Metallen wie Platin, Palladium, Gold oder Silber. Falls Sie diese Spurenelemente über Ihre Nahrung nicht aufnehmen, müssen minderwertige Metalle diesen Zweck erfüllen. Platin ist übrigens etwa 10.000-mal katalytisch aktiver als Quecksilber.  

Der Körper „verbrennt“ also Zucker – nun probieren Sie aber mal, ein Stück Würfelzucker anzuzünden. Seien Sie nicht  enttäuscht, wenn es nicht klappt. Der Zucker karamellisiert und leider brennt gar nichts. Mit einem kleinen Trick klappt es aber doch noch, sofern ein Raucher in der Nähe ist. 

Paniert man den Würfelzucker mit einer ordentlichen Ladung Zigarettenasche, dann brennt er plötzlich sehr gut. Hierfür sollen die katalytischen Metalle in der Zigarettenasche verantwortlich sein, wie beispielsweise Eisenpartikel. Das Ergebnis sieht man in der Abbildung unten.

KolloideAbb.6

Zucker brennt mit etwas Zigarettenasche.

Nach diesem Partytrick kam mir natürlich sofort die Idee, ob Zucker auch mit Silber- oder Goldstaub brennen würde. Einige Tests später konnte ich tatsächlich etwas Zucker mit Goldstaub zum Brennen bringen (siehe Abbildung unten). Hierfür waren jedoch mehrere Zündvorgänge notwendig. 

KolloideAbb.7

Zucker brennt mit etwas Goldstaub.

Besser hätte es sicher funktioniert, wenn der Goldstaub viel feiner gewesen wäre, was aber mit einer einfachen Metallfeile leider nicht möglich war.

 



Den vollständigen Artikel können Sie im NEXUS-Magazin (Ausgabe 84) lesen.


Füge einen Kommentar hinzu

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert