Kolloid Lab 2

Neues aus Medizin und Forschung

Kolloidales Silber für die Behandlung von Tuberkulose?

Eine sehr umfangreiche Studie über die lt. Studie positiven Effekte von Silber Nanopartikeln (AgNP = kolloidales Silber, kein ionisches Silber) finden Sie unter diesem Link:

Silver Nanoparticles for the Therapy of Tuberculosis
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7127828/

Zwei Sätze aus der Zusammenfassung am Ende der Studie (frei übersetzt):
Tuberkulose ist nach wie vor ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit, aber die Nanotechnologie- und Nanopartikel-Forschung bietet derzeit mehrere aufregende Konzepte, die sich als wertvolle Instrumente zur Verbesserung der Tuberkulose-Therapie erweisen könnten, insbesondere im Zusammenhang mit antibioresistenten Tuberkulose Bakterien.
Es besteht kein Zweifel daran, dass AgNPs an sich oder in Verbindung mit verschiedenen Biomolekülen … eine gute antimykobakterielle Wirkung haben.

Neues aus Medizin und Forschung

Ein Auszug aus meinem Artikel im Nexus Magazin „Den echten Kolloiden auf der Spur“:

Was sagt eigentlich die Wissenschaft dazu? Während meiner Recherchen bin ich auf einige interessante Studien gestoßen, die Ihnen einen Überblick über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von kolloidalem Silber und den Stand der Forschung verschaffen können.

  • Bei den Patenten nimmt Silber aufgrund der keimtötenden Eigenschaften inzwischen in den USA einen Spitzenplatz ein. Sogar die NASA verwendet seit einigen Jahren auf der Raumstation ISS kolloidales Silber zur Desinfektion des Trinkwassers ..1T. Paras: „NASA open to using silver-treated water in space, despite FDA opposition“ auf Space.news, 06.06.16, https://bit.ly/2NVWwRy; s. a. https://bit.ly/2LSPPwU und https://go.nasa.gov/2yEXU32 
  • Silber wirkt bakterizid, bakteriostatisch, antiviral, antimykotisch und antiseptisch und hat gegenüber allen anderen Metallen die stärkste bakterizide Wirkung.2Shrestha, R.; Joshi, D. R.; Gopali, J. et al.: „Oligodynamic action of silver, copper and brass on enteric bacteria isolated from water of Kathmandu Valley“ in Nepal Journal of Science and Technology, 2009, 10:189–93; https://bit.ly/2GbXXVs 
  • Je nach Quelle soll Silber gegen bis zu 650 pathogene Mikroorganismen, Hefepilze und Viren wirken. Die Wirkung ist etwas stärker als die von Penicillin, Biomycin und anderen Antibiotika, aufgrund der Hemmwirkung auf antibiotikaresistente Bakterienstämme.3Shahverdy, A. R.; Fakhimi, A. und Minaian, S.: „Synthesis and effect of silver nanopracles on the antibacterial activity of different antibiotics against Staphylococcus aureus and Escherichia coli“ in Nanomedicine: Nanotechnology, Biology and Medicine, Juni 2007, 3(2):168–71; https://bit.ly/2LUVB0X 
  • Silber-Ionen wirken durch ihr breites antimikrobielles Spektrum auf viele Krankheitserreger wie Staphylococcus aureus, Streptokokken, Proteus vulgaris, Pseudomonas und Escherichia coli. Ag+-Ionen können die Vermehrung von Mikroben hemmen (bakteriostatische Wirksamkeit), aber diese auch komplett zerstören (bakterizide Wirksamkeit).4Landsdown, A. B.: „Silver in Healthcare: Its Antimicrobial Efficacy and Safety in Use“ (Cambridge: Royal Society of Chemistry, 2010), S. 217 
    „Bakterien haben ein größeres Verhältnis von Oberfläche zu Volumen als eukaryotische Zellen, was eine schnelle Aufnahme und intrazelluläre Verteilung von Nährstoffen und die Ausscheidung von Abfällen ermöglicht. Erreicht wird diese Eigenschaft durch eine starre Zellwand aus Peptidoglykan, weshalb bei gleicher Konzentration Silbernanopartikel bevorzugt von Bakterien absorbiert und akkumuliert werden und so ihre antibakterielle Wirkung ohne nennenswerte Schäden an menschlichen Zellen entfalten.“5Ayala-Nunez et al.: „Silver Nanoparticles Toxicity and Bactericidal Effect Against Methicillin-Resistant Staphylococcus aureus: Nanoscale Does Matter“ in Nanobiotechnology, Dezember 2009, 5(1):2–9; https://bit.ly/2JxtEul  
  • Bei Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich wie Cholezystitis, infektiöser Hepatitis, Cholangitis, Pankreatitis, Duodenitis und Darminfektionen gibt es ebenfalls sehr vielversprechende Ergebnisse.6Glazov, A. V.; Kerin, V. V. und Vinogradova, M. A.: „Lokale kombinierte Behandlung von Magen-Darm-Geschwüren mit Salpetersäure-Silber-Lösungen und energiearmer Laserstrahlung“ in Nauka, 1986, 3: 64–67. 
  • Selbst bei einem Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür kann kolloidales Silber die Bakterien vom Typ Helicobacter pylori zerstören, die auf den Schleimhäuten des Magens und des Darms leben und für viele der negativen Prozesse im Magen-Darm-Trakt verantwortlich gemacht werden.7Loginov, A. F.; Bezlepko, A. V. und Cyrik, V. A.: „Bewertung der Wirksamkeit des Einsatzes von Silber-Ionen bei der Behandlung des Zwölffingerdarms. Möglichkeiten und Perspektiven einer aggressiven Therapie und plastischen Wiederherstellungschirurgie“, Berichte von wissenschaftlich-praktischen Burdenko-Konferenz in Moskau, 1999, S.125–126.  
  • Einige Forschungsstudien deuten darauf hin, dass bakterielle Infektionen die Ursache für Prostata­krebs wie auch mindestens 15 Prozent aller anderen Krebsarten sind.8Sfanos, K. S.; Isaacs, W. B. und De Marzo, A. M.: „Infections and inflammation in prostate cancer“ in American Journal of Clinical and Experimental Urology, 2013, 1(1):3–11; https://bit.ly/2LnG0r8 Diese Studien zeigen, dass beispielsweise Bakterien vom Typ Propionibacterium acnes in allen Gewebeproben von Prostata­krebs gefunden wurden. In weiteren Studien wurden bei vielen anderen Krebsarten ebenfalls Bakterien gefunden. Falls sich der Verdacht erhärten sollte, dass Krebs bakterielle Ursachen hat, würde dies die Wirksamkeit von kolloidalem Silber bei der Behandlung von Krebs erklären.
  • Kolloidales Silber wirkt auch antimykotisch. In einer Studie, bei der Candida albicans kolloidalen Nanopartikeln ausgesetzt wurde, lag der Zeitraum bis zum Zelltod der Pilzzellen bei 24 Stunden, da die Nanopartikel kontinuierlich eine gewisse Menge Silber-Ionen freisetzten. 
    „Zwar konnten keine unmittelbaren Schäden an den Pilzzellen beobachtet werden, jedoch wurde klar gezeigt, dass nach der Expositionszeit von 24 Stunden keine Zell­lebensfähigkeit mehr festgestellt werden konnte. Ein weiteres wichtiges Ergebnis war die Entdeckung, dass die Wirkungsweise von Silbernanopartikeln darin besteht, außerhalb der Pilzzellen zu aggregieren, Silber-Ionen freizusetzen und so durch den Reduktionsprozess, der sich aus der Interaktion der Zellen mit ionischem Silber ergibt, den Zelltod herbeizuführen.“ 9Vazquez-Muñoz, R.; Avalos-Borja, M. und Castro-Longoria: „Ultrastructural Analysis of Candida albicans When Exposed to Silver Nanoparticles“ in PLoS One, Oktober 2014, 9(10): e108876; https://bit.ly/2XHwcPn
  • Kolloidales Silber hemmt die Zellteilung bei diversen Viren. Forscher haben herausgefunden, dass Silbernanopartikel bei Herpes-simplex-Viren in der Lage sind, die Replikation zu hemmen, wenn sie vor der Virusinfektion oder kurz nach der ersten Virusbelastung verabreicht wurden.10„Using silver nanoparticles, researchers create cream that avoids transmission of HIV“ auf ScienceDaily.com, 28.01.14, https://bit.ly/2JxqBlT
  • Laut einem Artikel auf ScienceDaily.com könnte die Übertragung von HIV und HPV mit einer Silbercreme verhindert werden.11Conscious Evolution Media: „Why Silver is the Most Hidden Resource in Medicine“ auf YouTube.com, 19.03.19; https://bit.ly/2JADEDj
  • In einem Interview12„Silver Sol Completely Removes Malaria Parasites from the Blood of Human Subjects Infected With Malaria in an Average of Five Days: a Review of Four Randomized, Multi-Centered, Clinical Studies Performed in Africa“ auf TheSilverEdge.com; https://bit.ly/2SdVPl0 mit Steve Toth vom Conscious Evolution Media Network erwähnt Dr. Gorden Pedersen, klinischer Forscher mit einem Doktortitel in Toxikologie und Facharzt für Naturheilverfahren, eine klinische Doppelblindstudie mit 200 Frauen, die innerhalb weniger Tage von HPV geheilt werden konnten. Hierzu wurde kolloidales Silbergel auf einen Tampon aufgebracht und über Nacht in der Vagina belassen. Nach einer Woche konnte bei allen Probandinnen kein HPV-Virus mehr festgestellt werden. Präkanzeröse Läsionen bildeten sich nach zweiwöchiger Behandlung ebenfalls zurück.
    Leider konnte ich die von Dr. Peterson erwähnte Studie während meiner Recherchen nicht finden, doch finde ich diese Information durchaus erwähnenswert. 
  • Kolloidales Silber scheint auch bei einfachen Parasiten wie dem einzelligen Malariaerreger zu wirken. In Indien wurde eine 16-monatige Studie durchgeführt, bei der mit einer 100-prozentigen Erfolgsquote die Patienten innerhalb von fünf bis zehn Tagen geheilt werden konnten.13Chappell, J. B. und Greville, G. D.: „Effect of Silver Ions on Mitochondrial Adenosine Triphosphatase“ in Nature, 1954, 174:930–1; https://go.nature.com/2XO7LuH
  • Wie im Kasten mit dem Zuckerexperiment beschrieben, kann auch Silber die Aktivität einer Reihe von Enzymen stimulieren, aber auch hemmen. Unter dem Einfluss von Silbernanopartikeln steigt der Gehalt an Nukleinsäuren an, was beispielsweise die Sauerstoffversorgung der Gehirnzellen um 24 Prozent verbessert. Ebenfalls verbessert wird die Sauerstoffaufnahme in der Leber um 20 Prozent und in den Nieren um 25 Prozent.14Abraham, G. E. et al.: „Effect of Colloidal Metallic Gold on Cognitive Functions: A Pilot Study“; https://bit.ly/2YSOnyb

Den vollständigen Artikel mit weiteren Hinweise und Quellen können Sie im NEXUS-Magazin (Ausgabe 84) lesen.

Endnoten

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1 T. Paras: „NASA open to using silver-treated water in space, despite FDA opposition“ auf Space.news, 06.06.16, https://bit.ly/2NVWwRy; s. a. https://bit.ly/2LSPPwU und https://go.nasa.gov/2yEXU32
2 Shrestha, R.; Joshi, D. R.; Gopali, J. et al.: „Oligodynamic action of silver, copper and brass on enteric bacteria isolated from water of Kathmandu Valley“ in Nepal Journal of Science and Technology, 2009, 10:189–93; https://bit.ly/2GbXXVs
3 Shahverdy, A. R.; Fakhimi, A. und Minaian, S.: „Synthesis and effect of silver nanopracles on the antibacterial activity of different antibiotics against Staphylococcus aureus and Escherichia coli“ in Nanomedicine: Nanotechnology, Biology and Medicine, Juni 2007, 3(2):168–71; https://bit.ly/2LUVB0X
4 Landsdown, A. B.: „Silver in Healthcare: Its Antimicrobial Efficacy and Safety in Use“ (Cambridge: Royal Society of Chemistry, 2010), S. 217
5 Ayala-Nunez et al.: „Silver Nanoparticles Toxicity and Bactericidal Effect Against Methicillin-Resistant Staphylococcus aureus: Nanoscale Does Matter“ in Nanobiotechnology, Dezember 2009, 5(1):2–9; https://bit.ly/2JxtEul
6 Glazov, A. V.; Kerin, V. V. und Vinogradova, M. A.: „Lokale kombinierte Behandlung von Magen-Darm-Geschwüren mit Salpetersäure-Silber-Lösungen und energiearmer Laserstrahlung“ in Nauka, 1986, 3: 64–67.
7 Loginov, A. F.; Bezlepko, A. V. und Cyrik, V. A.: „Bewertung der Wirksamkeit des Einsatzes von Silber-Ionen bei der Behandlung des Zwölffingerdarms. Möglichkeiten und Perspektiven einer aggressiven Therapie und plastischen Wiederherstellungschirurgie“, Berichte von wissenschaftlich-praktischen Burdenko-Konferenz in Moskau, 1999, S.125–126. 
8 Sfanos, K. S.; Isaacs, W. B. und De Marzo, A. M.: „Infections and inflammation in prostate cancer“ in American Journal of Clinical and Experimental Urology, 2013, 1(1):3–11; https://bit.ly/2LnG0r8
9 Vazquez-Muñoz, R.; Avalos-Borja, M. und Castro-Longoria: „Ultrastructural Analysis of Candida albicans When Exposed to Silver Nanoparticles“ in PLoS One, Oktober 2014, 9(10): e108876; https://bit.ly/2XHwcPn
10 „Using silver nanoparticles, researchers create cream that avoids transmission of HIV“ auf ScienceDaily.com, 28.01.14, https://bit.ly/2JxqBlT
11 Conscious Evolution Media: „Why Silver is the Most Hidden Resource in Medicine“ auf YouTube.com, 19.03.19; https://bit.ly/2JADEDj
12 „Silver Sol Completely Removes Malaria Parasites from the Blood of Human Subjects Infected With Malaria in an Average of Five Days: a Review of Four Randomized, Multi-Centered, Clinical Studies Performed in Africa“ auf TheSilverEdge.com; https://bit.ly/2SdVPl0
13 Chappell, J. B. und Greville, G. D.: „Effect of Silver Ions on Mitochondrial Adenosine Triphosphatase“ in Nature, 1954, 174:930–1; https://go.nature.com/2XO7LuH
14 Abraham, G. E. et al.: „Effect of Colloidal Metallic Gold on Cognitive Functions: A Pilot Study“; https://bit.ly/2YSOnyb

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