ionisches vs kolloidales Silber

Der Unterschied zwischen kolloidalem und ionischem Silber

Schnellinfo6N Silber® Kolloid6N Silber® Ionisches Silberwasser
EinsatzbereichUniversell einsetzbar – hervorragend auch
für Luftbefeuchter und Inhalatoren geeignet.
Passiert die Magensäure problemlos.
Möglichst nur äußerlich anwenden, da Silberionen mit der Magensäure zu Silberchlorid reagieren können.
vorhandene Silberkolloide 99% Ca. 5%
vorhandene Silberionen Ca. 1%Ca. 95%
FarbeHellgelbTransparent
Geschmackminimal metallisch bitter Metallisch bitter
Elektrische Leitfähigkeit 1-3 Mikrosiemens bzw. ca. 1-2 ppm Leitfähigkeit (Kolloide leiten kein Strom). 32 Mikrosiemens bzw. 20 ppm (Silberionen leiten Strom)
Ca. enthaltene Silbermenge
in ppmw
10 Milligramm pro Liter echte Kolloide (10 ppmw)19 Milligramm Silberionen (19 ppmw) pro Liter.
1 Milligramm pro Liter echte Kolloide (1 ppmw).
Kolloidgröße5-20 nm (5-20 Nanometer = optimal) <1 nm (extrem klein)

Der nachfolgende sehr ausführliche Text ist ein Auszug aus meinem Artikel im Nexus-Magazin (Ausgabe 84) über kolloidales Silber:


Kolloidales Silber

Metallkolloide sind Metallnanopartikel, die im Wasser fein verteilt sind und aufgrund der brownschen Molekularbewegung nicht zu Boden sinken. 

Echtes kolloidales Silber in der optimalen Konsistenz ist gelb. Die Größe der Silberpartikelgröße liegt dann bei circa 10 – 20 Nanometer (nm) und es besteht aus einigen Tausend oder sogar wenigen Zehntausend Atomen. Unterhalb von 10 nm wird kolloidales Silber etwas grünlich und oberhalb 20 – 25 nm geht die Farbe langsam in Richtung ocker. 

Ein Nanometer ist ein milliardstel Meter oder ein millionstel Millimeter. Zum Vergleich: Ein Haar ist etwa 8.000-mal dicker als ein Kolloidpartikel. Diese Nanometallpartikel sind nicht in Wasser gelöst – man spricht hier von einer Suspension oder auch von einer Dispersion.

Ein einfacher Nachweis von vorhandenen Metallpartikeln ist der Test mit einem Laserpointer. Bei diesem Tyndall-Test (Abb. 10 und 11) wird das Licht des Lasers von den Metallpartikeln reflektiert und ein Lichtkegel in der Flüssigkeit sichtbar.

Bei der Herstellung von ionischem Silber ist ebenfalls ein schwacher Tyndall-Effekt zu sehen, da auch in dieser grauen Lösung (siehe Abb. 5) zu etwa 10 – 15 Prozent Metallteilchen entstehen.

Kolloidale Silberteilchen geben selbstverständlich Silber-Ionen ab, tun dies aber erst an ihrem Einsatz­ort – ganz im Gegensatz zu ionischem Silber. 

Eine weitere Möglichkeit, Kolloide nachzuweisen, ist die Rayleigh-Streuung (Abb. 2).

Rayleigh Effekt Nexus Magazin
Abb. 2: spektraler Lichtkegel (Rayleigh-Lichteffekt)

Hierzu nutzt man den Lichtkegel einer Taschenlampe, die möglichst gebündeltes weißes Licht abstrahlt, und richtet ihn (am besten seitlich) auf die Kolloidlösung. Typischerweise ist dann ein spektraler Lichtkegel zu sehen.

Ionisches Silber

Die meisten Hersteller von „kolloidalem Silber“ verkaufen ionisches Silber und kein kolloidales Silber. Fast alle privaten Anwender stellen ebenfalls fast ausschließlich ionisches Silber her. Für die äußerliche Anwendung ist das auch völlig in Ordnung.

Bei der oft angewandten elektrolytischen Niedervoltherstellung von ionischem Silber lösen sich Silber-Ionen von der Anode ab und gehen in Lösung (Abb. 3). Sie sind also nicht in Suspension, sondern in Wasser gelöst – genauso wie sich Kochsalz (NaCl) langsam auflöst, wenn man es in warmes Wasser streut. Es handelt sich bei diesen Ionen somit nicht um Nanometallpartikel, sondern um elektrolytisch gelöste Ionen.

Abb. 3: Silber löst sich von der Anode (rechte Elektrode).

Übrigens kann erst durch Ionen im Wasser Elektrizität durch das Wasser übertragen werden. Daher ist eine gewisse Anzahl Ionen im Wasser notwendig, damit ein handelsüblicher Silbergenerator überhaupt funktioniert. Es ist aber nicht völlig egal, um welche Ionen es sich hierbei handelt. Ist beispielsweise eine winzige Menge Kochsalz (NaCl) gelöst vorhanden, dann ist neben dem Natrium-Ion (Na+) auch das völlig unerwünschte Chlorid-Ion (Cl) vorhanden, das auch massenhaft in der Magensäure enthalten ist.

Ionisches Silber + Magensäure

Die Salzsäure im Magen besteht hauptsächlich aus H+– und Cl-Ionen. Das Chlorid-Ion ist ein sehr gut geeigneter Bindungspartner für das Ag+– beziehungsweise Silber-Ion. Ag+ reagiert mit Cl zu Silberchlorid (AgCl), dem Salz des Silbers.

Dieses Silbersalz ist eine sehr stabile Verbindung und löst sich nicht mehr zurück in die Ionenform. 

….. Bekanntestes Beispiel hierfür dürfte bei exorbitant hohen Dosierungen dieser Silbersalze eine blaue Verfärbung der Haut sein, die als Argyrie bezeichnet wird.

Echtes kolloidales Silber hingegen passiert die Magensäure, ohne mit dieser zu reagieren, und kann dann im Körper bei Bedarf Silber-Ionen abgeben. Daher sind metallische Kolloide für die orale Einnahme die einzig sinnvolle Variante.

Hat Silberchlorid noch relativ überschaubare Nebenwirkungen, ist dies bei Gold-, Platin- und diversen anderen ionischen Wässerchen sehr viel kritischer zu sehen. Da zum Beispiel Goldchlorid keine mir bekannte positive Wirkung hat, wäre in diesem Fall der Begriff Nebenwirkung eher eine maßlose Untertreibung. 

Im Gegensatz zum eben erwähnten Goldchlorid würde ich ionisches Silber allerdings bei den üblichen in der Literatur empfohlenen Einnahmemengen als völlig unbedenklich einstufen. 

Fazit: Nach der Reaktion mit dem Chlor-Ion der Magensäure wird aus ionischem Silber ein Silbersalz. Einen helfenden oder heilenden Zweck hat dieses Silbersalz nicht – es belastet sogar den Organismus und somit sollte die orale Einnahme vermieden werden. Für diesen Zweck gibt es das viel bessere metallische Silberkolloid.

Wie wirkt kolloidales Silber im Körper?

Dadurch, dass ein echtes Silberkolloid weiterhin die Eigenschaften des Edelmetalls behält, reagiert es nicht mit der Magensäure, kann so resorbiert werden und erst im Körper Ionen freisetzen. 

Es gibt zahlreiche Theorien (enzymatisch, absorbierend, elektro­statisch, mutagen) über die Wirkmechanismen von Silber-Ionen im menschlichen Körper. Die meiner Meinung nach plausibelste dürfte die Oxidationstheorie sein, bei der das Ag+-Ion einer negativ geladenen Bakterienzelle ein Elektron entzieht. Dieser Vorgang des Elektronenentzuges nennt sich Oxidation – eine Bakterie wird also beim Kontakt mit einem Silber-Ion oxidiert. Durch diesen „Elektronenraub“ wird das ionische Silber zu metallischem Silber und kann jetzt bei Bedarf wieder ein Elektron abgeben. Diese Elektronenabgabe wird als antioxidative (also reduzierende) Wirkung beschrieben. Hierdurch können auch Radikale im Körper reduziert und unschädlich gemacht werden.21  

Eine weitere interessante Theorie findet man in dem Buch „Plasmonic Nanoguides and Circuits“ von Sergey Bozhavolnyi. Er beschreibt dort, dass Silber ein Licht im Bereich 890 bis 910 Terahertz emittieren würde, das für Bakterien tödlich ist. Eine ähnliche Frequenz wird von keimtötenden UV-Lichtstrahlern abgegeben, die zur Desinfektion verwendet werden.

Die Absorptionstheorie klingt ebenfalls sehr plausibel: Ag+-Ionen bilden mit Carboxyl- und Aminogruppen wechselwirkende Metalloproteinkomplexe, dadurch verändert sich die Struktur und Stabilität des in der Zellmembran enthaltenen Peptidoglykans. Hierbei wird der Bakterie die Fähigkeit entzogen, Sauerstoff in die Zelle zu transportieren. Das führt zu Sauerstoffmangel und dem anschließenden Absterben der Mikroorganismen.22

Quelle: Den fast vollständigen Artikel können Sie online auf den Internetseiten des Nexus-Magazin (Ausgabe 84) nachlesen.


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